Antwort Kann man sich über Baustellen beschweren? Weitere Antworten – Wie lange muss man eine Baustelle ertragen

Kann man sich über Baustellen beschweren?
Nach § 7 Abs. 1 der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung – 32. BImSchV – dürfen in Wohn- und anderen besonders schutzbedürftigen Gebieten Baumaschinen an Sonn- und Feiertagen gar nicht und an Werktagen in der Zeit von 20:00 Uhr bis 7:00 Uhr nicht betrieben werden.Immissionsrichtwerte – AVV Baulärm

Je nach Tageszeit oder je nach Gebiet, in dem sich die Baustelle befindet, gelten unterschiedliche Richtwerte. In Wohngebieten dürfen 55 Dezibel (dB) Dauerschallpegel tagsüber nicht überschritten werden.Wie geht man gegen Lärmbelästigung richtig vor

  1. Gespräch mit Lärmverursacher. Unter Nachbarn sollte man immer zunächst ein Gespräch über die Lärmbelästigung führen.
  2. Ordnungsamt oder Polizei einschalten.
  3. Vermieter informieren – Mietminderung.
  4. Lärmprotokoll anfertigen.
  5. Anwalt für Mietrecht einschalten.

Wann dürfen Bauarbeiter morgens anfangen zu arbeiten : Die gesetzlichen Ruhezeiten richten sich nach den jeweiligen Landesimmissionsschutzgesetzen und kommunalen Lärmschutzverordnungen. In der Regel gilt in Deutschland eine Mittagsruhe von 13 bis 15 Uhr und eine Nachtruhe von 22 bis 7 Uhr sowie eine ganztägige Sonn- und Feiertagsruhe.

Was muss ich als Nachbar dulden

Regelmäßig dulden müssen Nachbarn Geräusche von Kindern und Säuglingen (draußen wie drinnen) sowie Gerüche von Landwirtschaftsbetrieben. Hier sind die Anforderungen an unzulässige Störungen relativ hoch (vgl. zuletzt VG Trier, 5 K 1542; OVG Nordrhein-Westfalen, 8 A 1760/13).

Was ist unzumutbare Lärmbelästigung : Denn an Feiertagen und Sonntagen gelten die Ruhezeiten den ganzen Tag über. In dieser Zeit ist unzumutbarer Lärm zu unterlassen. Dazu zählen nicht nur laute Musikanlagen und lautes Feiern, auch handwerkliche Arbeiten dürfen nicht verrichtet werden.

So darf es nachts an Kurorten nicht lauter als 35 dB, am Tag bis zu 45 dB werden. In Industrie- und Gewerbegebieten darf hingegen rund um die Uhr bei bis zu 70 dB gearbeitet werden. In belebten Wohnungsgebieten liegt dieser Wert bei 35 bis 55 dB. Werden die Werte überschritten, steht die Justiz auf Seite der Bewohner.

In reinen Industriegebieten liegt der Dauerpegel, der von Baustellen ausgeht, tagsüber bei maximal 65 Dezibel plus fünf Dezibel. In reinen Wohngebieten gilt die „32. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes“. Anwohner müssen tolerieren, dass auf einer Baustelle von 7 Uhr bis 20 Uhr gebaut wird.

Ist Baulärm am Samstag erlaubt

Danach dürfen grundsätzlich Maschinen und Geräte, die im Anhang der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung aufgelistet sind, in Wohngebieten werktags (montags bis samstags) zwischen 20:00 Uhr und 7:00 Uhr überhaupt nicht betrieben werden.Dazu zählen zum Beispiel: Babyschreie und Kinderlärm, Gelegentliches nächtliches Bellen oder Miauen durch die Haustiere, Gespräche in Zimmerlautstärke.Während der allgemeinen Ruhezeiten sollte der Geräuschpegel einen Wert von 40 Dezibel tagsüber und 30 Dezibel nachts nicht überschreiten.

Private Baustelle von Nachbarn

Ruhezeiten sind jedoch nur von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr – davor und danach sind Arbeiten erlaubt. Ein kleines Licht am Horizont gibt es dennoch: Betroffene können sich an den Vermieter wenden und einen späteren Beginn der Bauarbeiten vereinbaren.

Wann ist Baulärm unzumutbar : Ihr müsst euch aber auch nicht alles gefallen lassen. Der Blick ins Bundesimmissionsschutzgesetz sorgt für etwas Klarheit: In reinen Wohngebieten darf der Dauerschallpegel tagsüber keine 50 Dezibel überschreiten, nachts dürfen es noch 40 Dezibel sein. In Kurorten gilt sogar ein strengerer Grenzwert von 45 Dezibel.

Was tun bei Baulärm nach 20 Uhr : Grundsätzlich muss es zwischen 20 Uhr und 7 Uhr morgens leiser sein als tagsüber. Beschweren sich Nachbarn, schickt die Bauaufsichtsbehörde zunächst Kontrolleure los, um den Krach auf ein Mindestmaß zu beschränken und die Abläufe auf der Baustelle entsprechend zu planen. Bei Verstößen machen die Behörden Auflagen.

Wie lange darf der Nachbar Krach machen

In der Regel gelten Ruhezeiten von 22 bis 6 Uhr, aber es kann zusätzliche Regeln geben, z.B. Mittagsruhe. Schauen Sie in die Hausordnung. Darüber hinaus herrscht an Sonn- und Feiertagen ganztägig Ruhezeit. In diesen Ruhezeiten darf man keinen Lärm durch laute Musik, Feiern, Werkzeuge, etc. verursachen.

Sammeln Sie möglichst viele Beweise dafür, dass Sie tatsächlich belästigt werden. Jedes Mal, wenn Ihre Nachbarn Sie belästigen, können Sie Anzeige erstatten.Wenn eine Anzeige wegen Ruhestörung bei der Polizei gemacht wird, wird auch der Name des Anzeigenerstatters aufgenommen. Die Polizei darf den aber bei ihren ermittlungen nicht Preis geben. Anzeigen werden eigentlich nicht anonym entgegen genommen. Anonym kann man bei Hinweisen bleiben.

Was kostet es wenn die Polizei wegen Ruhestörung kommt : Verstöße gegen die Nachtruhe kosten je nach Bundesland und Schwere des Vergehens zwischen 35 und 1000 Euro. In der Regel muss man sich auf ein Bußgeld im unteren dreistelligen Bereich gefasst machen, dazu kommen dann noch Verwaltungskosten.