Antwort Wie viel Abfindung bei Entlassung? Weitere Antworten – Wie viel Abfindung steht mir zu wenn ich gekündigt werde
Abfindung im Kündigungsschutzprozess
Als Faustregel gilt: Die Höhe der Abfindung legen die Arbeitsgerichte zwischen einem Viertel bis zu einem halben Bruttomonatsverdienst pro Beschäftigungsjahr fest.0,5
Die Höhe der Abfindung gemäß § 1a KSchG ist gesetzlich festgelegt und beträgt 0,5 Bruttomonatsgehälter pro Beschäftigungsjahr. Maßgeblich ist dabei gemäß § 10 Abs. 3 KSchG das Gehalt im letzten Monat des Arbeitsverhältnisses (§ 1a Abs. 2 Satz 2 KSchG).Meist wird die Abfindung dann gezahlt, wenn eine ordentliche Kündigung des Arbeitnehmers nur unter Einhaltung hoher Hürden möglich wäre oder ein etwaiges Risiko einer Kündigungsschutzklage gemindert werden soll.
Wann ist der Arbeitgeber verpflichtet eine Abfindung zu zahlen : Die einzige gesetzliche Regelung findet sich in § 1a des Kündigungsschutzgesetzes (KSchG). Danach hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf eine Abfindung, wenn der Arbeitgeber eine betriebsbedingte Kündigung ausspricht und dem Arbeitnehmer bei Verstreichenlassen der Klagefrist eine Entschädigungszahlung anbietet.
Wann gibt es keine Abfindung bei Kündigung
Vom Grundsatz, dass es keine Abfindung gibt, wenn die Kündigung wirksam ist, gibt es Ausnahmen. Z.B. wenn ein Sozialplan zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat verhandelt und dort eine Abfindung für den Arbeitnehmer vereinbart wurde. Dann ist die dort festgelegt Abfindung nach Ablauf der Kündigungsfrist zu zahlen.
Wird die Abfindung Brutto oder netto ausgezahlt : Abfindungen in Beendigungsvereinbarungen werden in aller Regelmäßigkeit in Brutto ausgewiesen. Auf diesen Betrag fallen keine Sozialversicherungsbeiträge an. Steuerlich profitieren Sie von der Fünftel-Regelung.
Wenn der Aufhebungsvertrag auf Veranlassung des Arbeitnehmers geschlossen wird – beispielsweise weil dieser zügig eine neue Stelle antreten will – gibt es keinen Grund für Sie, eine Abfindung zu zahlen. Der Aufhebungsvertrag erfolgt demnach in der Regel ohne Abfindung.
Ein paar gesetzliche Vorgaben bei der Abfindung nach betriebsbedingter Kündigung (§ 1A KSCHG) gibt es: Pro Beschäftigungsjahr kann der Arbeitnehmer eine Abfindung in Höhe eines halbes Brutto-Monatsgehalts fordern. “Angebrochene” Beschäftigungsjahre werden auf ein volles Jahr aufgerundet.
Wie hoch kann eine Abfindung maximal sein
Die Abfindungshöhe kann bei Kündigungen aus dringenden betrieblichen Gründen bis zu zwölf Bruttomonatsgehälter betragen. wenn der Arbeitnehmer älter als 55 Jahre ist und die Betriebszugehörigkeit 20 Jahre oder länger besteht, ist eine Abfindung in Höhe von bis zu 18 Monatsverdiensten (brutto) möglich.Während derartige Zahlungen weitestgehend gesetzlich geregelt sind, besteht auf Abfindungen kein genereller Anspruch. Es handelt sich grundsätzlich um freiwillige Leistungen des Arbeitgebers, welche oftmals das Ergebnis von geschickten Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind.Rechenbeispiel, ledig, keine Kirchensteuer: bei 20000 € zu versteuerndem Arbeitseinkommen und 100000 € Abfindung hätte man ohne Fünftelregelung 40,6% Abgaben und mit der Fünftelregelung "nur" 30,9%. Sie sollten beachten, das die Einkommenshöhe die Besteuerung der Abfindung negativ beeinflusst.
Am weitesten verbreitet ist die Formel, wonach die Abfindung ein halbes Monatsgehalt pro Jahr der Beschäftigung beträgt. Beispiel: Eine Arbeitnehmerin, die 10 Jahre beschäftigt war und zuletzt 2.000 € im Monat verdiente, würde nach der Faustformel eine Abfindung von 10.000 € erhalten (2.000 €/2*10 Jahre).
Kann Arbeitgeber Abfindung verweigern : Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf Zahlung einer Abfindung, mag Ihr Arbeitgeber Ihnen auch noch so übel mitgespielt haben. Wenn Sie eine Abfindung wollen, muss Ihr Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis von sich aus beenden wollen. Da er keinen Kündigungsgrund hat, kann er Ihnen aber nicht ohne weiteres kündigen.
Ist eine Abfindung steuerfrei : 1. Werden Abfindungen voll versteuert Ja, obwohl eine Abfindung als Entschädigung für den Arbeitsplatzverlust gezahlt wird, ist sie grundsätzlich voll zu versteuern, d.h. die gesamte Zahlung ist voll einkommensteuerpflichtig. Eine Abfindung gilt als „außerordentliche Einkünfte“ im Sinne von § 34 EStG.
Wie hoch ist die Abfindung nach 20 Jahren
Berechnung der Abfindung – die Faustformel
Bei der Berechnung einer möglichen Abfindung lautet die Faustformel: ein halbes Monatsgehalt x Betriebszugehörigkeit in Jahren. Ein Beispiel: Bei einem Monatsgehalt von 4.000 Euro und 20 Jahren Betriebszugehörigkeit ergäbe sich so eine Abfindung von 40.000 Euro.
Auch diese Formel ist im § 1a KSchG erklärt: „Die Höhe der Abfindung beträgt 0,5 Monatsverdienste für jedes Jahr des Bestehens des Arbeitsverhältnisses. “ Das bedeutet: Wer seine Abfindung bei 15 Jahren Betriebszugehörigkeit berechnen will, muss sein Bruttomonatsgehalt halbieren und mal 15 nehmen.Während derartige Zahlungen weitestgehend gesetzlich geregelt sind, besteht auf Abfindungen kein genereller Anspruch. Es handelt sich grundsätzlich um freiwillige Leistungen des Arbeitgebers, welche oftmals das Ergebnis von geschickten Verhandlungen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind.
Unter welchen Voraussetzungen bekommt man eine Abfindung : Voraussetzung ist allerdings, dass der Arbeitgeber diese Abfindung im Kündigungsschreiben angeboten hat für den Fall, dass der Arbeitnehmer keine Kündigungsschutzklage einreicht. Reicht der Arbeitnehmer dann wirklich keine Klage gegen die Kündigung ein, hat er Anspruch auf diese angebotene Abfindung.